Religionen lernen sich kennen

Am 30.5.18 besuchten wir, die katholischen Religionsgruppen der Jahrgangsstufe 7, mit unseren Lehrern, Herrn Krönker, Herrn Dörr und unserem Referendar Herrn Fister, die Moschee in Eschborn.

Begleitet wurden wir von unseren Mitschülern Hanif und Younes, die den Ethikunterricht besuchen. Die beiden sind selbst Muslime und haben uns somit einen guten Eindruck von ihrer Religion vermitteln können. Unser Schulleiter Herr Shaikh hat uns auch begleitet, auch er wollte sich den Einblick in die Welt des Islams nicht entgehen lassen.

Wir wurden an der Moschee von dem islamischen Religionsgelehrten der Moschee, dem Hodscha, und von Emir Can aus der Q2 empfangen. Emir Can gehört zur Moscheegemeinde, spricht Deutsch und Türkisch und konnte somit zwischen uns und dem Hodscha dolmetschen. Vor dem Betreten des Gebetsraumes wurde darauf geachtet, dass jeder die Vorschriften einhält, sich angemessen gekleidet hatte und seine Schuhe auszog.

Wir hatten uns im Vorhinein bereits mit dem Thema Islam intensiv befasst und dieses mit unseren Lehrern ausführlich durchgenommen. Doch das Gelernte nicht nur aus Büchern, sondern auch in Realität zu erfahren, war für uns alle noch einmal etwas Besonderes. Der Hodscha erklärte uns nicht nur verschiedene Gebete und Gebetsabläufe, sondern zog ebenfalls seine für das Gebet notwendige Kleidung an und stellte mit Unterstützung unserer muslimischen Mitschüler einige Gebetshaltungen vor.

Im Laufe des Morgens merkten wir Schüler, dass es im Christentum und im Islam sehr viele Ähnlichkeiten gibt. All die Vorurteile, die man durch Medien und Nachrichten von diesem Glauben bekommt, sind falsch! Lediglich ein geringer Teil der rund 1,8 Milliarden Muslime weltweit sympathisiert mit dem IS und so merkte der Hodscha an: „… gerade in dieser Zeit, in der wir uns so sehr durch Medien beeinflussen lassen und Vorurteile hegen, ist es wichtig, besonders religionsübergreifend, Freundschaften zu hegen und dem ganzen Hass mit Neugier und Interesse gegenüber anderen Religionen entgegenzutreten.“

Am Ende der Doppelstunde verließen wir die Moschee mit einem deutlich erweiterten Spektrum unseres Wissens über den Islam und einer Einladung, das Fest des Fastenbrechens gemeinsam in der Moschee in Eschborn zu feiern, um auch religionsübergreifend neue Leute kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen. Bei der Verabschiedung bekamen wir noch ein Getränk – Muslime sind wirklich sehr gastfreundlich.

Wir danken dem Hodscha und unseren muslimischen Mitschülern, dass sie uns ihren Glauben so nahegebracht haben.

(Letizia Seibel, Chiara Zborschil, G7b/ 07.06.2018)